Kälteschutz bei Minusgraden

Feucht und warm, so mag es unsere Haut am liebsten. Bei diesem Klima kann sie genug Wasser aufnehmen, ausreichend Talg hält sie geschmeidig. Doch wenn die Temperaturen fallen, sinkt auch der Feuchtigkeitsgehalt der Luft. Die Folge: Das Wasser in der Haut verdunstet leichter. Die Hornschicht trocknet aus und wird spröde. Weniger Talg wird produziert.

Zeigt das Thermometer acht Grad und weniger an, stellen die Talgdrüsen ihre Arbeit ganz ein. Kaum Wasser und kein Fett – das lässt den Hydrolipidfilm, der die gesamte Hautoberfläche bedeckt, immer dünner werden. Die Haut fühlt sich rau und spröde an, rötet sich sogar oder juckt.

Juckreiz: Hautbarriere nicht intakt

„Juckreiz gilt als Alarmzeichen, das zeigt: Der Schutzfilm ist durchlässig. Es dringen Bakterien ein, die das Immunsystem wieder loswerden will“, sagt Dr. Anne Hundgeburth, Dermatologin in Köln. Die Keime sind meist harmlos, reizen die Haut aber, wenn ihre Barriere nicht intakt ist. Unser Immunsystemreagiert auf die Eindringlinge mit einer Entzündungsreaktion, die im schlimmsten Fall ein Ekzem zur Folge haben kann. Jetzt gilt es also, die Hautbarriere gut zu schützen.

Unseren Körper hüllen wir schließlich auch in viele Schichten, damit er nicht auskühlt. Auf langen Winterspaziergängen braucht das Gesicht ebenfalls eine Extra-Schutzschicht. Nirgendwo ist die Haut so dünn und anfällig für Kälte und Wind wie hier. Cold Creams oder Kälteschutzcremes wehren die Einflüsse von Wind und Wetter ab.

Zu reichhaltig aufgetragen, dichten die Produkte die Haut jedoch zu stark ab: „Schweiß kann unter der Schicht nicht richtig verdunsten. Es bildet sich eine feuchte Kammer, in der sich Bakterien und Pilze vermehren und zu Entzündungen führen können“, sagt Hautärztin Hundgeburth. Sie rät: Fettcremes nicht täglich benutzen, dünn auftragen und nach dem Spaziergang abwaschen.

Auch die Heizung entzieht der Haut Feuchtigkeit

Vielleicht aber auch lieber drinnen einmummeln, statt draußen zu frieren? Für die Haut wird es dadurch nicht unbedingt besser. Im Haus ist die Luft genauso trocken wie im Freien: Die Heizung läuft und entzieht ihr Feuchtigkeit – und der Haut gleich mit.

„Auch der ständige Wechsel zwischen warmen Räumen und kalten Außentemperaturen ist ein Problem“, sagt Dr. Patrick Franke, Apotheker in Berlin. Die Haut muss sich fortwährend auf neue Umstände einstellen, ihr Hydrolipidfilm hat keine Chance, sich zu regenerieren. „Am besten erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung, etwa mit einem Luftbefeuchter„, rät Hundgeburth. Doch Vorsicht: Gerät gut warten, sonst wird es zur Brutstätte für Bakterien. Gute Alternative: feuchte Tücher auf die Heizkörper legen.

Um der Haut nicht noch mehr zuzumuten, sollte sie im Winter besonders schonend gereinigt werden. „Nur kurz und nicht zu heiß duschen, maximal 15 Minuten baden bei höchstens 39 Grad Celsius“, empfiehlt Franke. Vorsicht: Duschgel wäscht nicht nur Schmutz von der Haut, sondern entzieht ihr auch Fette und Feuchtigkeit. Besser: ein Syndet oder Duschöl.

Pflegeprodukte der Witterung anpassen

Von Seife rät Anne Hundgeburth ganz ab: „Sie erhöht den pH-Wert der Haut, was Bakterien lieben. Sie sammeln sich vermehrt an. Das erhöht bei trockener Haut das Risiko für Ekzeme.“

Wer an Hautkrankheiten wie Neurodermitis leidet, hat momentan nicht unbedingt Schonfrist. „Ein kalter Winter kann genauso Schübe verursachen wie ein heißer Sommer. Jetzt ist vor allem die geschädigte Hautbarriere der Auslöser“, sagt Hundgeburth. Sie empfiehlt Betroffenen antibakterielle Pflegeprodukte, etwa mit Niacinamid oder Silber.

Für alle Hautzustände gilt: die Pflege auf die Witterung abstimmen und vermehrt darauf achten, die Hautbarriere zu schützen. Apotheker Franke empfiehlt aber: neue Produkte nur gezielt testen, auf Cremes mit wenigen Inhaltsstoffen achten und bei einer Serie bleiben, wenn man sie gut verträgt.

(Quelle: ApothekenUmschau)

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